Wichtiger als Idee und Methode
Sicher, eine gute Idee zu haben ist wichtig und auch eine geeignete Methode an der Hand zu haben. Also wie wir vorgehen wollen, was wir planen und welche Struktur wir uns dazu ausdenken. Doch was ist notwendig, damit uns das Schreiben wirklich Freude bereiten kann und nicht bereits nach einigen wenigen Seiten zu Frust und Ratlosigkeit führt? Es ist unsere Motivation.
Schreiben sollte uns Freude bereiten
Wenn wir vorhaben, wirklich ausdauernd zu schreiben, also zum Beispiel kontinuierlich an einem Tagebuch oder an kurzen Geschichten, dann funktioniert dies nur, wenn wir auch die Lust am Schreiben behalten. Am besten fühlt es sich natürlich an, wenn wir das, was wir da zu Papier bringen, auch wirklich gut finden. Aus diesen positiven Rückmeldungen wächst oft das Bedürfnis nach weiteren Erfolgserlebnissen und daraus kann dann unser Ehrgeiz entstehen.
„Eine positive Wahrnehmung unserer Texte erhöht die Motivation.”
Selbstkritik ist besonders wichtig
Auf dem Weg zu einem erfüllenden Schreiben ist es wichtig, dass wir nicht gleich mit dem zufrieden sind, das wir im ersten Entwurf geschrieben haben. Es ist etwas, das wir uns nicht oft genug vor Augen führen können: Bis wir unsere Gedanken so in einem Text untergebracht haben, dass dieser auch das ausdrückt, was wir es uns vorgestellt haben, ist es meist ein langer Weg. Aber die Mühe lohnt sich.
Unsere Gedanken – unsere Worte
Sobald wir uns regelmäßig mit dem Gestalten unserer Gedanken und Ideen beschäftigen, erkennen wir, dass sich zwischen beiden eine Dynamik entwickelt. So verwenden wir beispielsweise Worte für Bilder, die wir uns vorstellen. Doch zusammen mit anderen Worten, die wir finden, lesen sich unsere Formulierungen dann oft im ersten Durchgang kitschig oder unpräzise.
Entwürfe sind wichtig und Teil des Prozesses
Wir können unmöglich gleichzeitig denken und währenddessen die perfekten Formulierungen finden. Das, was wir festhalten, ist unsere Verhandlungsbasis, aus der sich alles weitere erst entwickelt. Wir können sie ändern oder auch löschen. In einem Wechselspiel zwischen Gedanken und geschriebenen Worten nähern wir uns schließlich immer weiter dem Ideal an, das so klingt wie das, was wir uns vorstellen und vermitteln möchten.
Unser Ehrgeiz, es besser zu machen
Wenn wir so intensiv an unseren Texten feilen, bis sie klingen, wie wir es uns vorgestellt haben, dann sind wir auf einem guten Weg. Ehrgeiz ist etwas, das wir uns durch regelmäßiges Schreibtraining erarbeiten können. Und haben wir ihn erst einmal für uns entdeckt, haben wir viel Freude daran.
„Oft ist Ehrgeiz negativ besetzt, doch während des Schreibens hilft er uns, aus den ersten Entwürfen lesenswerte und spannende Texte zu gestalten.”
Kurze Texte – große Wirkung
In der SCHREIBKLASSE beschäftigen wir uns intensiv mit der Faszination, die das Schreiben auf uns hat und somit auch mit Ehrgeiz und Motivation. Um dir einen praktischen Vorgeschmack darauf zu geben, liest du hier in einer kurzen Anleitung, wie du deinen Ehrgeiz wecken kannst:
Die Übung
Indem du deine Ideen in die Form kurzer Texte bettest, kannst du dich in kurzer Zeit vielen verschiedenen Themen nähern. In einem Rahmen von jeweils 50–80 Wörtern übst du dich darin, Szenen und Situationen in eigenen Worten zusammenzufassen.
Auf diese Weise beugst du Schreibblockaden vor und entwickelst deine sprachlichen Möglichkeiten. Achte dabei besonders darauf, was dir wichtig ist und wie du es einer potenziellen Leserin vermitteln möchtest.
„Je kürzer die Texte sind, an denen wir schreiben, desto schneller bemerken wir unsere Fortschritte. Wir bekommen auf diese Weise ein gutes Gefühl und Lust auf mehr.”
Unsere Motivation will gepflegt werden
Jeder von uns hat seine eigenen Beweggründe, um zu schreiben. Und so liegt es auch in jedem von uns, herauszufinden, unter welchen Umständen und über welche Themen er oder sie besonders gerne schreiben möchte. Wie wir uns ein inspirierendes Umfeld gestalten können, darüber berichten wir in unserem nächsten Beitrag.